Schafmilch

Schafmilch überzeugt durch ihr mildes Mandelaroma und den vollmundigen Geschmack und Gourmets erfreuen sich an der Vielfalt an köstlichen Schafmilchprodukten. Doch neben dem kulinarischen Genuss bieten Schafmilch und Schafmilchprodukte auch einen gesundheitlichen Nutzen.

Reichhaltige Schafmilch

Schafmilch unterscheidet sich wesentlich von Kuhmilch. Schafmilch weist eine höhere Nährstoffdichte als Kuhmilch auf. Das liegt daran, dass die schnellwüchsigen Jungtiere einen höheren Nährstoffbedarf haben als langsam wachsende Tiere. Lämmer, aber auch Kitze verdoppeln ihr Geburtsgewicht in nur 18 bis 19 Tagen, Kälber hingegen in 47 Tagen. 

Bei den Hauptnährstoffen Fett und Protein gibt es quantitative, aber auch qualitative Unterschiede. Der Fettgehalt von Schafmilch liegt durchschnittlich bei 6-7g pro 100g Milch gegenüber von 4g pro 100g Kuhmilch. Das mag auf den ersten Blick erschreckend wirken, ist es aber nicht! Im Gegenteil, denn Fett ist nicht gleich Fett!
Die Schafmilch enthält im Vergleich zur Kuhmilch mehr kurz- und mittelkettige Fettsäuren, dafür weniger langkettige Fettsäuren. Mittel- und kurzkettige Fettsäuren werden schneller und besser absorbiert und sind daher leichter Verdaulich. Außerdem sind die Fettkügelchen in der Schafmilch kleiner als jene der Kuhmilch. Das hat den Vorteil, dass die fettabbauenden Enzyme besser wirken können und somit wiederum die Verdaulichkeit verbessert ist. Ein weiterer Vorteil der Schafmilch gegenüber anderen Milcharten ist, dass sie den höchsten Anteil an konjugierter Linolsäure hat. Die konjugierte Linolsäure ist eine besondere Form von Fett welche nur in Fleisch und Milch von Wiederkäuer vorkommt. Studien zeigen, dass die konjugierte Linolsäure die Krebsentstehung hemmt und protektiv gegen Arteriosklerose und Bluthochdruck wirkt.

Wertvolle Proteine

Wie auch der Fettgehalt ist der Proteingehalt der Schafmilch höher gegenüber der Kuhmilch. In 100g Schafmilch ist etwa 2-3g Eiweiß mehr als in Kuhmilch. Damit trägt Schafmilch, gleichermaßen wie Kuhmilch, maßgeblich zur Deckung des Eiweißbedarfs bei. Eiweiß ist wichtig für den Erhalt und Aufbau von Muskelmasse sowie für die Bildung von Hormonen, Enzymen und Antikörper. 

Die Allergenität des Schafmilchproteins unterscheidet sich kaum von der des Kuhmilchproteins, was bedeutet, dass wenn eine Kuhmilcheiweißallergie diagnostiziert wurde, nur in sehr seltenen Fällen Schafmilch problemlos vertragen wird.

Ist Schafmilch laktosefrei?

NEIN! Laktose ist der natürliche Milchzucker und ist mit einem Gehalt von 4g in 100g Schafmilch gleichhoch wie in Kuhmilch.

Vitamin- und Mineralstoffbombe

Nicht nur die Nährstoffdichte der Hauptnährstoffe Fett und Eiweiß ist in der Schafmilch höher als in der Kuhmilch, sondern auch bei den Vitaminen und Mineralstoffen zeichnet sich Schafmilch durch sehr hohe Konzentrationen aus. Schafmilch ist eine besonders gute Quelle zur Deckung der Vitamine A, D, B2, B12 und B5. Besonders bedeutsam ist, dass schon eine geringe Menge Schafmilch wesentlich zur Deckung des Kalizum- und Phosphorbedarf beiträgt und damit die Knochen stärkt.

 

Quellen:

Ryffle, Stephan, Wehrmüller, Karin: Schafmilchprodukte in der Ernährung. Deutsche Molkereizeitschrift, (1), 2007, 26-29

Wehrmüller, Karin, et al.: Zusammensetzung von Kuh-, Ziegen- und Schafmilch. Der besondere Wert graslandbasierter Milch. Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux, 8. November 2007, 122-125

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